Tommy, don't go

trad. England

Die Melodie habe ich hier gefunden: Bertram Levy 'The Anglo Concertina demystified' S. 27

Levy bietet neben der Melodie auch eine mehrstimmige Fassung. Allerdings ist dort keine durchgehende Mehrstimmigkeit notiert, sondern Levy zeigt eine in England verbreitete Spielweise: Oft einstimmig Melodie, und an Stellen, an denen melodisch wenig passiert, werden Akkordtöne rhythmisch reingesemmelt.

Ich habe hier drei Spielweisen notiert:


Tabulatur für Melodiespiel auf einer Reihe (seitenübergreifend)

Ich nenne diese Spielweise auch "Blockflöten-Spielweise". Man bleibt dabei in einer Reihe und spielt alles was unter dem H (mittlere Notenlinie) liegt auf der linken Konzertinaseite, und ab dem H auf der rechten.

Das tiefe C wird hier links auf dem 3. Knopf gespielt, die Töne erklingen also eine Oktav tiefer als notiert. (Ich habe keinen guten Blick für Hilfslinien)

Die Tabulatur ist in C-Dur notiert, also mit hochgestellten Ziffern, man kann sie aber auch auf der G-Reihe spielen, dann erklingt G-Dur.

Einstimmige Tabulatur: pdf  (37 KB)


Tabulatur für Melodiespiel mit Oktavbegleitung (Gedoppelte Spielweise)

Man spielt die Melodie gleichzeitig auf beiden Seiten mit einer Oktav Abstand. Es klingt volle und lauter, was man gut brauchen kann, wenn man z.B. mit Geigen oder anderen lauten Instrumenten zusammen spielt. Da man hier der Übersicht wegen besser auf der jeweiligen Konzertinaseite bleibt, beginnt man eine Oktav höher als oben und weicht man bei den hohen Tönen auf die G-Reihe aus.
(Das ist ab dem F möglich). Das tiefe C wird hier also rechts auf Knopf 1 gespielt.

Wer will, kann die Stimmen auch getrennt spielen.

Zweistimmige Tabulatur: pdf  (38 KB)


Tabulatur für Melodiespiel mit Akkordbegleitung

Diese Spielweise nenne ich Akkordeonspielweise: Rechts Melodie, links durchgehende Akkordbegleitung (rumtata, rumtata).

Ein paar Erläuterungen zu der Tabulatur:

Die Melodie unterscheidet sich von der rechten Hand der gedoppelten Spielweise etwas. Da die linke Hand hier kein hohes H spielen muss (das auf der rechten Konzertinaseite liegt), gibt es keinen Grund, schon im 5. Takt auf die G-Reihe zu wechseln.

In den ersten beiden Notenzeilen bleibe ich aus Bequemlichkeit in der Begleitung auf den unteren drei Tasten der linken C-Reihe. Erst im letzten Takt der zweiten Zeile rutsche ich auf die oberen drei Tasten, um einen leichteren Übergang zu a-moll zu haben. Allerdings bringt es Abwechslung ins Spiel, wenn man in den C-Dur-Passagen taktweise mal die Finger zwischen 123 und 345 hin- und herbewegt. Ausprobieren!

Bei der Melodie auf der rechten Konzertinaseite stößt man auf ein wiederkehrendes Problem: Die Konzertina hat fünf Tasten, aber ohne Daumen stehen nur vier Finger zum Drücken zu Verfügung. Gelöst wird das Problem hier so:
Die ersten vier Takte spielt man mit den vier Fingern auf 1234. Im fünften Takt rutschen die Finger auf 2345. Da könnten sie eigentlich bis zum Ende der Zeile bleiben (da der erste Knopf nicht gebraucht wird), aber man tut sich auf Dauer leichter, wenn man sich gewisse Stereotype angewöhnt. So ein Stereotyp ist es, bei Läufen, die einen Fingerwechsel erzwingen (von 1234 auf 2345, oder umgekehrt: von 2345 auf 1234) immer zwischen G (D3) und D (Z3) die Lage zu wechseln. Erzwungen wird dieser Lagenwechsel eigentlich erst im Takt 15 (weil im Takt 16 Knopf 1 ins Spiel kommt), aber ich spiele ihn schon im Takt 7, dann muss ich mich in der zweiten Zeile nicht umgewöhnen.

Obwohl in allen vier Zeilen die letzten vier Takte identisch sind, spiele ich sie in den letzen beiden Zeilen anders als in den ersten beiden: Das hohe D am Anfang der dritten Zeile kommt in der C-Reihe nicht vor, ich muss also auf die G-Reihe ausweichen. Nachdem ich schon mal auf der G-Reihe bin, bleibe ich einfach da und spiele die Takte 21/22 bzw. 29/30 auf der G-Reihe, bis mich das F in die C-Reihe zurückzwingt.

Tabulatur: pdf (42 KB)

midi  (2 KB)

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